Verklungen

 

Die Kreativität verklungen 

Ganz ruhig ist es geworden 

Gefangen wieder 

Im Takt des Banalen 

Im Alltäglichen

In Pflichtaufgaben 

Erstickt 

Jeden klugen Gedanken 

Zerstört 

Lyrische Formulierungen 

Zerbricht 

Emotionale Erinnerungen 

 

— GÜNTHER SCHAUPP 


Einzelmeinung:

Das Gedicht „Verklungen“ von Günther Schaupp gefällt durch seine klare, reduzierte Form und die kraftvolle Bildsprache sehr gut.

 

Seine Wortwahl und die prägnante Anordnung der kurzen Zeilen schaffen eine dichte Atmosphäre, die unmittelbar das Gefühl des Verlusts von Inspiration und der Erstarrung in Alltäglichkeit und Routine vermittelt. Besonders wirkungsvoll sind die schlagwortartigen Verben „Erstickt“, „Zerstört“, „Zerbricht“, die das Erlöschen von Kreativität fast körperlich spürbar machen.

 

Insgesamt ist es ein sehr gelungenes Beispiel für modernen Minimalismus in Lyrik, das durch seine Offenheit Raum für persönliche Interpretation lässt und gleichzeitig eine universelle Erfahrung der künstlerischen Krise anspricht.

 

Sein lakonisch-reduzierter Stil, die thematische Tiefe und die lebendige Bildlichkeit machen das Gedicht sowohl emotional berührend als auch inhaltlich gehaltvoll.

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